Was bedeutet „Haatzer Keerscht“

Haatzer Keerscht

Historische Geräte zu Kultur, Ernte und Gebrauch der Kartoffel

„Haatzer Keerscht“ – vielen Haitzerinnen und Haitzern eine identitätsstiftende Bezeichnung, ein Spitzname seit Alters her, wie der „Höchster Reling“, „Altenhaßlauer Sandhase“, „Gelnhäuser Schubkerrnscherscher“, „Röther Gickel“.

„Haatzer Koorscht“ – in den sechziger Jahren bis zum Anschluss des Dorfes an die Stadt Gelnhausen 1971 auch kurzzeitig Wappengeber der zuvor noch selbständigen, damals fast achthundertjährigen Gemeinde.

„Haatzer Koorscht“, „Haatzer Keerscht“ – für viele Neubürger ein Begriff, mit dem man überhaupt nichts anfangen kann.

Karst (zweizinkige Erdhacke) m; -es, -e;  so „Der große Duden, Bibliographisches Institut Mannheim 1967“
„Koorscht“, Haitzer Mundart für den „Karst“.  Mehrzahl: „Keerscht“. Bleibt noch für die des hessischen überhaupt nicht Mächtigen der Begriff „Haatzer“:
Haitzer Mundartform für „Haitzer“. Alles klar? Wenn nicht, Sprachkurse werden später angeboten…

Da in Haitz „die Gemarkung überwiegend aus steinigen Äckern … bestand“1, war der Karst ein vielseitiges der Bodenbeschaffenheit und den überwiegend hängigen Äckern entsprechendes Gerät, das besonders für die Kartoffelernte unverzichtbar war.

Eine große Sammlung  „Keerscht“, viel anderes Bodenbearbeitungsgerät für das Haitzer „Grundnahrungsmittel Nummer eins!“2, die Kartoffel, sowie eine Darstellung der Geschichte der Kartoffel und ihrer Verarbeitung vervollständigen diese historische Ausstellung.
1, 2,  „Haitzer Heimatbuch“, Gelnhausen 1998 S. 37